Veröffentlicht von Heute wurde unsere Solaranlage verbaut. In Summe haben wir 8 PVT sowie 9 PV Module mit einer Gesamt(PV) Leistung von 6,175kWp. Eine Erklärung zu unserer verbauten Hybridtechnologie findet ihr hier. Achtet nach dem Aufbau besonders auf defekte Ziegel, bei uns wurde die Umsetzung nicht mit großer Sorgfalt durchgeführt. Zwei Ziegel wurden beschädigt und nicht getauscht.
Die nicht vorhandene Planung
Auf die Anordnung der Module hatten wir leider keinen großen Einfluss. Gerne hätten wir uns intensiv mit einem Fachmann über unsere Anlage auseinander gesetzt. Leider sind die Ansprechpartner welche sich bei Viebrockhaus um das Thema Solar kümmern nicht besonders daran interessiert, die beste Lösung für den jeweiligen Einsatzort des einzelnen Kunden zu finden.
Einmal ganz abgesehen davon, dass wir mit dem Erstkontakt über 5 Monate ausgehend von der Elektrobemusterung bis zur Fertigstellung unseres Daches warten mussten. Mehrere Bitten und Nachfragen unsererseits inklusive! Dann Mitte Juli musste plötzlich alles sehr sehr schnell gehen. Ein Anruf um 9:30Uhr auf Arbeit, gleich richtig Druck aufgebaut, „Rückmeldung muss bis heute End of Business erfolgen“ usw. …
Grundlage der uns überlassenen Entscheidungsfindung war eine Simulation die uns in Form einer 5-Seitigen PDF zugesandt wurde. Themen wie Verschattung durch ein Nachbarhaus wollte oder konnte man darin nicht beachten. Der Fokus lag allein auf einer Best-Case Berechnung des zugrundeliegenden Computermodells (der Berechnungsort war übrigens München, ca. 240km von uns entfernt) ohne äußere Faktoren wie dem Verlauf des Horizontes oder der Verschattung durch ein Nachbargebäude.
Auch gegen unsere Wunschanordnung in Treppenform (Initialplanung bzw. Architektenentwurf sah diese selbst vor) oder die mengenmäßige Verteilung unserer Module wurde mit technisch verhindernden Gründen abgelehnt. Hauptpunkt war hier ein dringend notweniger Abstand zwischen den Modulen, der dann bauseits allen Platz für eine weitere Modulreihe nach oben und unten wegnehmen würde. Auch die treppenförmige Anordnung würde technisch nicht umsetzbar sein, da es die „Technik der PVT-Module“ nicht erlauben würde.
Am Ende sehen wir, entgegen der Behauptung „die Module müssen einen extra breiten Abstand zwischeneinander haben“ dicht an dicht angeordnete Module mitten in die Dachfläche gesetzt.
Kurz und knapp gesagt hat uns der Berater am Telefon in mehreren Punkten nicht die Wahrheit gesagt. Das Gefühl bleibt, dass wir hier mit der für die technische Abteilung bequemste Lösung abgespeist wurden!
Soweit zur Planung, nun zur Umsetzung.
Im folgenden Bild ist mittig ein bauchig nach oben gewölbtes PVT Modul zu sehen. Kann das gut sein?
Das Problem mit gebogenen Modulen ist die dadurch ins Material induzierte Spannung. Glas an sich ist ein amorphes Material welches in seinem für uns sichtbaren Zustand zwar fest wirkt aber auf atomarer Ebene weiter fliest bzw. flüssig ist. Ohne noch tiefer in die Werkstoffkunde eindringen zu wollen sei gesagt, dass der aktuelle Zustand des Moduls nicht wünschenswert ist. Kleine äußere Einwirkungen wie Hagel oder Temperaturänderungen können zu einem spontanen auskristallisieren des Materials führen, was wiederum das reißen oder bersten des Glases zur Folge hat.
Der Verantwortliche von Viebrockhaus sieht diese Biegung unkritisch und geht von einem Setzen des Moduls aus. Wir bleiben hier kritisch und halten den Punkt bis zur Endabnahme auf der Problem-Liste. Sollte sich der Zustand nicht bessern, fordern wir hier eine erweiterte Garantiezeit sofern kein Tausch oder Setzverhalten eintritt.
Die linke Dachhälfte in Süd-West Ausrichtung liegt ca. 5,60m unterhalb der Dachkante des Nachbargebäudes und wird dadurch besonders in den sonnenschwachen Monaten bei der Strom- und Wärmeerzeugung behindert.
Fazit
Abschließend sind wir mit dem gesamten Ablauf dieses so wichtigen und vor allem teuren Bestandteils unseres Hauses sehr enttäuscht. Das interne QM sollte sich diesem Thema dringend annehmen!
